Mag. Anton SOROKOW, Professor an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien, wurde 1978 als Sohn einer Musikerfamilie in Moskau geboren. Er erhielt seinen ersten Violinunterricht im Alter von vier Jahren bei seiner Mutter. Ab seinem zehnten Lebensjahr studierte er an der Moskauer Zentralmusikschule bei Jewgenia Tschugajewa. 1991 übersiedelte er nach Wien und nahm 1996 die österreichische Staatsbürgerschaft an. Sein Studium an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, das er 1991 bei Prof. Dora Schwarzberg fortsetzte, schloss er im März 2004 mit Auszeichnung ab.
Neben zahlreichen weiteren Auszeichnungen erhielt Anton Sorokow den 1. Preis und einen Sonderpreis beim Beethoven-Wettbewerb in Tschechien (1994) sowie 1. Preise beim Stefanie-Hohl-Wettbewerb in Wien (1997) und beim Romano-Romanini-Wettbewerb in Brescia (1999).
In seiner künstlerischen Laufbahn prägte ihn die Mitwirkung als Solist und Konzertmeister mit den Wiener Symphonikern, dem Philharmonia Orchestra London, dem Elbphilharmonie Orchester NDR sowie den Nürnberger Philharmonikern (bei denen er von 2003 bis 2005 1. Konzertmeister war). Ein weiterer wichtiger Punkt in seiner Entwicklung als Musiker war die Begegnung mit dem großen Geiger Isaac Stern in Verbier. Über mehrere Jahre hinweg genoss er Sterns musikalischen Rat und Unterstützung. Auch die Auftritte mit den Berliner Symphonikern und den Moskauer Symphonikern sowie die Zusammenarbeit mit namhaften Musikern und Dirigenten wie Wolfgang Sawallisch, Georges Prêtre, Philippe Jordan, Myung Whun Chung, Kent Nagano, Andrés Orozco-Estrada, Mstislav Rostropowitsch, Franz Welser-Möst und Fabio Luisi haben seine künstlerische Laufbahn besonders geprägt. Ein weiterer Höhepunkt war 2001 ein gemeinsamer Auftritt mit Montserrat Caballé vor 5.000 Zuhörern in der Moskauer Gostiny Dvor Arcade.
Von 2003 bis 2005 war er 1. Konzertmeister der Nürnberger Philharmoniker am Staatstheater Nürnberg. Seit 2005 ist er 1. Konzertmeister der Wiener Symphoniker.
Im Sommer 2007 entstanden CD-Aufnahmen bedeutender Violinkonzerte von Bach, Beethoven, Tschaikowsky und Kabalewsky mit den Vienna Classical Players, und im Jahr 2023 folgten Aufnahmen von Antonio Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ mit dem Wiener Concertverein Kammerorchester im Auftrag der Oesterreichischen Nationalbank.
Von 2008 bis 2011 unterrichtete er am Konservatorium Wien – Privatuniversität, seit 2011 ist er Professor an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien. Seit 2024 leitet er das Fritz Kreisler Institut an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Seit 2013 ist er Gastprofessor an der Mailänder Bicocca-Universität und Mitgründer des Eisenstädter Osterseminars sowie der Meisterkurse in Sozopol, Bulgarien. Zudem tritt er regelmäßig kammermusikalisch auf und hält Meisterklassen beim NYCMF-Musikfestival in Norwegen. Außerdem wurde er in die Jurys mehrerer internationaler Wettbewerbe berufen und zu zahlreichen Meisterkursen im In- und Ausland eingeladen. Seine Studierenden haben vielzählige Positionen in renommierten europäischen Orchestern (z. B. Wiener Philharmoniker, Wiener Symphoniker) gewonnen und große Preise bei internationalen Musikwettbewerben errungen, darunter der Fritz Kreisler Wettbewerb, der Johannes Brahms Wettbewerb, der Vaclav Hummel in Zagreb, Valsesia Musica, Anton Rubinstein in Düsseldorf sowie der Internationale Osaka-Wettbewerb.
Anton Sorokow spielt auf einer Violine von Giuseppe Guarneri del Gesù, Cremona 1741, mit dem Beinamen „Ex Carrodus“ aus der Sammlung der Oesterreichischen Nationalbank.
Druckzettel: "Joseph Guarnerius fecit (Kreuz) / Cremone anno 1741 IHS ( 41 hs )
Es handelt sich um eine typische Arbeit aus der späten Periode des Cremoneser Meisters. Die zweiteilige Decke besitzt mittelbreite Jahresringe und ist leicht gehaselt. Der geteilte Boden zeigt mittelbreite Flammen, die nahezu horizontal verlaufen. Die Zargen entsprechen in der Struktur dem Boden. Die Wölbung mittlerer Höhe setzt fast ohne Hohlkehle am Rand an. Charakteristisch sind die schlanken F-Löcher, die bei diesem Instrument außergewöhnlich schmale Lappen aufweisen. Die Schnecke ist sauber gearbeitet und zeigt das übliche, kantige Erscheinungsbild. Eine leichte Asymmetrie ergibt sich dadurch, dass die Bassseite des Stabes etwas tiefer sitzt.
Das Instrument zeigt starke Gebrauchsspuren, der Gesamtzustand ist jedoch sehr gut.
Als frühester Besitzer (Anfang 19. Jahrhunderts) ist ein schottischer Adeliger namens MacKenzie bekannt. Er verkaufte das Instrument an den Geiger Francois Cramer, der es 1846 an Sir Alexander Mackenzie veräußerte. Über Fa. Hill gelangte es an John Tipady Carrodus, dem damals führenden Geiger Englands. Nach seinem Tod blieb die Geige im Familienbesitz und wurde vom Sohn Bernard Carrodus gespielt. Dieser verkaufte sie an den Sammler Mr. Murray, der sie an Mr. Horance Fellowes weitergab. Über die Fa. Hill gelangte das Instrument 1948 nach Amerika. Für kurze Zeit wurde es von Aaron Rosand gespielt. Rosand hatte 1948 sein Debut in New York gegeben und befand sich damals am Beginn seiner großen Karriere. Über Wurlitzer wurde die Geige im Jahr 1950 an Max und Sophie Adler verkauft. Schon 1954 ging sie an den Sammler C. Michael Paul in Kalifornien, der sie später an einen holländischen Sammler verkaufte.